Kurz vorgestellt: Unsere Kooperationspartnerin, die Vivat Lingua! GmbH

Seit diesem Jahr ist die Vivat Lingua! GmbH aus Tübingen unser Kooperationspartner. Wir teilen die Überzeugung, dass es in Unternehmen und Organisationen eine Willkommenskultur für neue internationale Mitarbeitende geben muss. Dafür setzen wir uns leidenschaftlich ein: compass als der Relocation-Guide und Vivat Lingua! als der Sprachenguide.

1. Was genau macht Vivat Lingua! eigentlich?

Mit 28 Festangestellten und einem Team aus langjährigen externen Expert*innen machen wir internationale Mitarbeitende, ihre Familien und Organisationen sprachlich fit. Unsere Spezialgebiete sind:

• Deutsch als Fremdsprache mit ca. 220 Gruppenkursen jährlich auf allen Niveaus
• Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen für telc B1, B2, C1 und testDaF
• Willkommensprogramme in Vollzeit für Neuankommende
• Sprachtrainings in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch
• Online Sprachtrainings weltweit
• Mit unseren Welcome Guides helfen wir aktiv, menschlich und praktisch beim Onboarding

 

2. Ihr bietet Sprachkurse für „Einfache Sprache“ an. Wer nimmt daran teil und was ist das Besondere?

Wir freuen uns, wenn Organisationen verstehen, dass eine nachhaltige Kommunikation in internationalen Teams nur dann funktioniert, wenn eine bilaterale, sprachliche und kulturelle Qualifizierung stattfindet.
Was heißt das konkret? Ein Unternehmen beschäftigt z. B. internationale Teams in der Produktion, die von meist deutschen Muttersprachlern geleitet werden. Wir sagen: wir Deutschen sollen uns genauso sprachlich weiterbilden, wie die internationalen Mitarbeitenden. Wir sollen einfach, klar und deutlich kommunizieren. Dafür ist das Seminar „Einfache Sprache“ ein super Blicköffner und Sensibilisierungstool.
 

3. Sprache und Willkommenskultur – wie hängt das zusammen? Nur wenn ich das Wort „Willkommen“ verstehe, kann ich verstehen, dass mich jemand willkommen heißen will.

 

4. Vivat Lingua! macht sich für das Thema Willkommenskultur stark. Wo besteht bei den Unternehmen noch Nachholbedarf? Was sollten diese noch stärker in den Fokus rücken?

Ein Willkommen darf nicht erst am Tag der Ankunft passieren, sondern schon in der monatelangen persönlich begleiteten „Vor-Ankunfts-Phase“.
Wie? Mit Online-Sprachtrainings, mit virtuellen Touren durch die Region, etc. Unser Ziel ist die positive Zielbewertung. Wir korrigieren falsche Erwartungen und klären auf. So vermeiden wir die Gefahr der Desillusionierung.
 

5. Wir bei compass hören immer wieder von internationalen Kunden, dass sie keine besondere Notwendigkeit sehen, schnell Deutsch zu lernen, da ja ihr Umfeld gut Englisch spricht. Nun sind wir beide – compass und Vivat Lingua! – aber fest davon überzeugt, dass Sprachkenntnisse für die (soziale) Integration unabdingbar sind. Wie argumentiert Ihr in einem solchen Fall?

Möchte die Organisation, dass das neue Teammitglied nur kommt, oder auch langfristig bleibt? Möchte das Unternehmen eine Identifikation der neuankommenden Person mit der Organisation? Dann rückt das Thema soziale Integration der Partnerin/des Partners in den Blick, die Wahl des Kindergartens, der Schule. Und spätestens beim ersten Gespräch mit den Erziehenden in der Kita wird klar: ich brauche Deutsch.
 

6. Immer mehr Unternehmen rekrutieren Mitarbeiter*innen aus dem Ausland – oft noch eher zufällig. Hier kommt ja quasi automatisch das Thema Sprache ins Spiel! Was wären gute nächste Schritte, wenn die Belegschaft immer internationaler wird?

Klarheit bei den folgenden Fragen: Welche Unternehmenssprache gilt? Deutsch oder Englisch oder gibt es zwei Unternehmenssprachen?
Wie qualifizieren wir als Organisation bilateral: sind unsere deutschsprachigen Mitarbeitenden in „Einfacher Sprache“ trainiert? In der zweiten Unternehmenssprache? Inwiefern können wir die Neuankommenden VOR der Ankunft im jeweiligen Heimatland schon sprachlich mit deutschen Sprachtrainer*innen virtuell sprachlich fit machen?