Ankomme Freitag, den 13.

Ankommen in einem wahrscheinlich fremden Land, ein neuer Job, neue Kolleg*innen, 1000 Fragen zur neuen, noch nicht vorhandenen Wohnung, zur Miete, zum Einkaufen. Viele Fragen, die man sich selbst beantworten soll. Das kann schnell zur Überforderung, wenn nicht sogar zu Frust führen und die Konfrontationsphase des Onboardings wird zur Zerreißprobe.

Der erste Arbeitstag und die sogenannte Konfrontationsphase beginnt - jetzt gibt es vieles zu tun und zu bedenken! Denn jetzt ist der persönliche Eindruck der ersten Tage „an Bord“ entscheidend für den Aufbau der Vertrauensbasis. Da gilt es zu klären, was in den ersten Tagen und Wochen geschieht oder besser: geschehen sollte.

Und dann gibt es da noch das Behördenthema: Die Anmeldung am neuen Wohnsitz hat zu erfolgen, denn nur damit erhält man als „Neubürger*in“ eine Steuer-ID-Nummer und ein deutsches Bankkonto – unerlässlich für die Gehaltsabrechnung. Haben Sie sich schon Gedanken zum Thema Krankenversicherung gemacht? Hier benötigen Mailin, Matheus und Neeta Ihre Beratung, denn das deutsche System ist ja nicht jedem geläufig.

Wie wäre ein Einstieg mit einem Teamfrühstück?

Für die meisten Nichtdeutschen Arbeitnehmer*innen sind die ersten Tage am Arbeitsplatz damit ausgefüllt, die Kolleg*innen kennenzulernen. Der Gedanke dahinter: Nur wenn ich meine Kolleg*innen bestens kenne (Alter, Familienstand, Kinder, Interessen, usw.) entsteht gegenseitiges Vertrauen als Basis für die künftige gute Zusammenarbeit.

Und in den meisten deutschen Unternehmen geht es um Fakten: Arbeitsprozesse, Regeln, erste Arbeitsinhalte und Zuständigkeiten kennenlernen sowie eine kurze Vorstellungsrunde bei „wichtigen Kolleg*innen“. Dieser erste Tag ist immer eine gewisse Herausforderung, für Ihre Internationals aber ggfs. eine große Enttäuschung, denn häufig interessiert sich keiner für sie und alles ist sehr unpersönlich.

Oder wie wäre das? Das neue Team trifft sich zu einem kleinen Frühstück, es gibt eine lockere Vorstellungsrunde, bei der persönliche Themen im Mittelpunkt stehen. Dabei können Sie Ihren „Neuen“ ihren Mentoren vorstellen und Ihnen eine Willkommensmappe überreichen, in der sie viele nützliche Informationen erhalten sowie einzelne kleine Give-Aways.

Nach diesem Welcome gibt es ein erstes Informationsgespräch, bei dem die Führungskraft und ein Ansprechpartner aus dem Personalbereich dabei ist und über die nächsten Schritte aufklärt: Wie sieht es mit dem Deutsch-Sprachkurs aus? Was ist geplant in Sachen Wohnungssuche? Wie funktioniert das Mentorensystem? Wird es ein interkulturelles Training für die neuen Kolleg*innen und ihre Partner*innen geben? Wer sind wichtige Ansprechpartner*innen? Wie sieht der Einarbeitungsplan aus und welche Feedback-Gespräche sind schon geplant?

Die private Seite, die so privat gar nicht ist

Hier stehen Matheus, Mailin und Neeta vor der Herausforderung, baldmöglichst ein neues Zuhause, sprich eine Wohnung zu finden, die erteilten Arbeitsvisa in die Blaue Karte EU oder einen Aufenthaltstitel umzuwandeln. Vielleicht müssen sie auch zusehen, wie sie einen deutschen Führerschein erwerben können oder sich um eine Schule oder Kinderbetreuung kümmern.

Alles keine einfachen Aufgaben, wenn man weder mit den kulturellen Gepflogenheiten noch mit regionalen Kenntnissen vertraut ist und auch die Sprachkompetenz noch im Aufbau ist.

Die Wohnungssuche kann zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden – gerade in Ballungszentren ist ein Besichtigungstermin kaum zu bekommen. Und dann gibt es jede Menge Mitbewerber*innen, die Vermieter erwarten zügige Entscheidungen und ein deutscher Mietvertrag ist auch nicht ganz einfach zu verstehen.

Gerade wenn diese private Seite nicht funktioniert und zur großen Herausforderung wird, hat dies direkte Auswirkungen auf den Arbeitsplatz bis hin zur Frage „Warum habe ich mir (und der Familie) das angetan? Das ist doch kaum ein Job wert?!“

Ich glaube, jetzt ist klar, warum diese erste Phase nach Ankunft „Konfrontationsphase“ genannt wird! Hier sind bei den Internationals eine hohe Frustrationstoleranz, gute Nerven und Ausdauer gefordert. Gleiches gilt auch für den Personalbereich, denn gerade dieser ist gefragt, die notwendige Unterstützung zu geben.

Wie gut, wenn Sie also schon im Bewerbungsprozess und im Pre-Boarding diese ersten Hürden angesprochen und Ihren Internationals Unterstützung vor allem auch im privaten Bereich zugesagt haben.

Und wenn Sie selbst keine Wohnungen besichtigen möchten, keine Mietverträge erklären wollen, nicht lange bei einer Ausländerbehörde auf einen Termin warten wollen – wir lieben diese Aufgaben und nehmen Matheus, Mailin und Neeta gerne „an die Hand“ und werden so zu Ihrem externen Welcome-Center!