Arbeiten in Deutschland? Wie Fachkräfte hier wirklich starten

Ankommen in einem neuen Land. Das kann sich anfühlen wie ein Sonnenaufgang. Manchmal gleicht es aber eher einer steilen Bergwand, die sich vor einem aufragt. Insbesondere internationale Fachkräfte, die nach Deutschland kommen, müssen anfangs erst mal Standhaftigkeit beweisen. Und neben den bürokratischen Hürden, die bezwungen werden müssen, steht auch die soziale Integration an. In Folge 6 unseres Podcasts mit Haltung spreche ich mit Elke darüber, wie ausländische Fachkräfte ihre Premiere in Deutschland erleben.

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Erste Schritte in Deutschland: Mehr als nur amtliche Hürden

Für internationale Fachkräfte, die nach Deutschland kommen, gibt es viel zu tun und noch mehr zu lernen. Formulare müssen ausgefüllt, Behörden besucht und Unterlagen eingereicht werden. Eine Wohnung will gefunden werden, vielleicht auch ein Schul- oder Kindergartenplatz. Klingt nach Trubel, erscheint, von außen betrachtet, aber machbar. Das Einleben und Wohlfühlen gestaltet sich hierzulande allerdings oft schwieriger als erwartet. Laut einer aktuellen Studie der Organisation International, die jährlich Umfragen mit internationalen Expats und Mitarbeitenden durchführt, wird Deutschland immer unbeliebter als Zielland. Die größten Kritikpunkte sind die Bürokratie und die Schwierigkeit, deutsche Freundschaften zu knüpfen.

Sprache und soziale Integration: Die Schwierigkeiten im Alltag

Die deutsche Sprache ist für viele internationale Fachkräfte eine große Herausforderung. Die soziale Integration gestaltet sich daher nicht immer einfach. Viele ausländische Arbeitnehmende bleiben unter sich, da sie Schwierigkeiten haben, Freundschaften in Deutschland zu finden und zu pflegen. Dies kann zu einem Gefühl der Isolation führen. Hier hilft es, die Perspektive zu wechseln und sich vorzustellen, wie die Lage für die neuen Kollegen sein muss. Ein Ansatz sollte sein, dass Unternehmen interkulturelle Kompetenz fördern und aktive Unterstützung bieten, um die Integration zu erleichtern. Und auch darüber hinaus gibt es viel zu tun: Wie läuft der Wohnungsmarkt in Deutschland? Mit wie viel Zahllast sollte ich z. B. wirklich rechnen, wenn ich nur die Kaltmiete kenne?

Mutige Schritte ohne Unterstützung: Die Realität für internationale Fachkräfte

Die Entscheidung, das eigene Land zu verlassen und in einem fremden Land neu anzufangen, erfordert Mut. Viele internationale Fachkräfte bringen ihre Familien mit, um ihrem Leben in Deutschland auch perspektivisch eine Chance zu geben. Oftmals werden die Schwierigkeiten und Bedürfnisse dieser Fachkräfte von Unternehmen jedoch nicht ausreichend wahrgenommen. Der Integrationsprozess kann langwierig und frustrierend sein, insbesondere dann, wenn Unterstützung und Verständnis seitens der Unternehmen ausbleiben. „Passt alles oder laufe ich gerade in ein riesiges Schlamassel hinein, ohne es zu merken?“ Derartige nagende Zweifel sind bei einer Auswanderung an der Tagesordnung und durchaus berechtigt. Hier können Unternehmen z. B. mit regelmäßigen Reviews helfen, die beruhigende Sicherheit geben.

Der Schlüssel zur Integration: Menschliche Wärme und Bedürfnisakzeptanz

Eine erfolgreiche Integration von internationalen Fachkräften in Deutschland erfordert mehr als nur bürokratische Unterstützung. Es geht auch um die menschliche Wärme und die Akzeptanz der Bedürfnisse dieser Fachkräfte. Es ist wichtig, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der internationale Fachkräfte sich willkommen und geschätzt fühlen. Denn der Schlüssel zur Integration ist die Freude über Vielfalt und der daraus folgende respektvolle Umgang miteinander.

Davon haben alle was: Teilnehmen lassen und Sympathien entdecken

„Wenn ich das alles vorher gewusst hätte … Ich glaube, ich hätte mir überlegt, ob ich wirklich nach Deutschland will.“ Solche Gedanken sind traurige Realität. Um wertvolle Fachkräfte nicht direkt wieder zu verlieren, ist es essenziell, ihre Bedürfnisse und Herausforderungen anzuerkennen. Und ihnen vor allem den Weg in unsere Gesellschaft zu weisen. Unternehmen können sich positiv hervortun, indem sie interkulturelle Kompetenz fördern, Sprachunterstützung bieten und Networking-Programme zur Förderung von Freundschaften entwickeln. Gleichzeitig sollten wir als Gesellschaft offen sein für Vielfalt und entdecken, wie spannend die Erfahrungen und Perspektiven von internationalen Fachkräften sind. Und wie uns das auch als Gesellschaft den Horizont erweitert.

 

Noch mehr zum Thema Haltung? Dann empfehlen wir unseren Podcast „Müller & Schulz – Der Podcast mit Haltung“ https://www.compass-international.de/compass-insights/podcast-mueller-schulz/. Jeden Dienstag gibt es eine neue Folge frisch auf die Ohren!