"Biodeutsch" hat in Organisationen nichts verloren
Das Wort "Biodeutsch" wurde zu Recht zum Unwort des Jahres erklärt. Für Unternehmen sollte das eine klare Botschaft sein: Begriffe, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft kategorisieren, haben in einer modernen und diversen Arbeitswelt keinen Platz. Doch warum ist das so wichtig?
Sprache prägt Denken – und Arbeitskulturen
Sprache beeinflusst, wie wir Menschen wahrnehmen und miteinander umgehen. Ein Begriff wie "Biodeutsch" schafft Kategorien, die suggerieren, dass es eine „normale“ und eine „abweichende“ Form des Deutschseins gibt. Solche sprachlichen Konstrukte fördern unbewusste Vorurteile und wirken sich auf Rekrutierungsprozesse, Teamdynamiken und Führungskulturen aus. Wer in solchen Kategorien denkt, diskriminiert – bewusst oder unbewusst – und riskiert, Talente auszugrenzen.
Wird ein Begriff wie "Biodeutsch" in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen, normalisiert er die damit verbundene unterschwellige Diskriminierung. Das schafft ein Umfeld, in dem bestimmte Gruppen unbewusst ausgeschlossen oder benachteiligt werden. In einer globalisierten Wirtschaft kann sich kein Unternehmen solche Strukturen leisten.
Unsichtbarer Rassismus am Arbeitsplatz
In vielen Unternehmen wird kaum über Rassismus gesprochen, obwohl er oft in subtilen Formen auftritt. Bewerber*innen und Mitarbeitende mit Migrationsgeschichte haben nicht selten das Gefühl, nie wirklich dazuzugehören. Das wirkt sich nicht nur auf ihre Leistung, sondern auch auf die gesamte Unternehmenskultur aus. Fehlende interkulturelle Kompetenz und mangelndes Diversitätsbewusstsein führen zu Missverständnissen, Konflikten und einer geringeren Identifikation mit dem Unternehmen.
Mitarbeitende, die sich ausgeschlossen fühlen, sind weniger motiviert, weniger produktiv und verlassen das Unternehmen schneller. Studien zeigen, dass das Gefühl von Zugehörigkeit ein entscheidender Faktor für die Bindung an eine Organisation ist. Die Konsequenzen von Ausgrenzung? Höhere Fluktuation, steigende Kosten und ein geschwächter Teamzusammenhalt – und das alles bleibt keineswegs „kostenneutral“.
Interkulturelle Sensibilisierung ist ein Muss
Trainings zur interkulturellen Kompetenz sind keine optionalen Extras, sondern eine Notwendigkeit, um Vorurteile abzubauen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Eine diverse Belegschaft ist ein klarer Wettbewerbsvorteil – vorausgesetzt, kulturelle Unterschiede werden verstanden und wertgeschätzt. Ohne diese Fähigkeit bleibt das Potenzial der Vielfalt ungenutzt. Die langfristigen Folgen fehlender interkultureller Kompetenz sind gravierend: schlechtere Arbeitgeberreputation, mangelnde Innovationskraft durch einheitliche Denkweisen und potenzielle Imageschäden durch diskriminierendes Verhalten.
Ein klares Statement gegen Ausgrenzung
Das Unwort "Biodeutsch" sollte als Weckruf verstanden werden. Unternehmen, die sich nicht aktiv für Inklusion einsetzen, verpassen nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern riskieren, als veraltet wahrgenommen zu werden. Die Botschaft ist eindeutig: Sprache, Haltung und Weiterbildung sind der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Arbeitswelt.
Eine bewusste, inklusive Sprache schafft ein Arbeitsumfeld, in dem Menschen ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Das fördert Kreativität, Engagement und Loyalität. Investitionen in interkulturelle Trainings zahlen sich mehrfach aus: Unternehmen profitieren von stärkerer Mitarbeiterbindung, einer kreativeren Arbeitsatmosphäre und einer besseren Marktposition.
Kompetenz und Engagement – statt Herkunft
Die Entscheidung, diskriminierende Begriffe zu hinterfragen und interkulturelle Kompetenz zu fördern, ist mehr als nur ein moralisches Statement. Sie ist ein strategischer Vorteil, der Unternehmen hilft, in einer vielfältigen und globalisierten Welt erfolgreich zu sein. Denn alles andere ist nicht nur unfair – es ist schlichtweg schlecht für das Geschäft.
Inklusion beginnt bei Ihnen.
Inklusion ist keine Option, sondern ein Muss. Überlegen Sie sich heute, wie Sie in Ihrem Umfeld eine inklusive Kultur fördern. Sind Sie bereit für den nächsten Schritt? Wir unterstützen Sie gerne, kontaktieren Sie uns!