Es klappt mit den internationalen Kolleg*innen! Und es ist teuer!

Wie geht es Tanja Schlüter und Achim Häberle nach den ersten sechs Monaten mit Estrella Alonso und Pankej Prateek? Wie erleben sie die internationalen Mitarbeitenden? Würden sie weitere Kolleg*innen aus dem Ausland einstellen?

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Zurückhaltung und Eigenlob

Achim Häberle findet, dass sich Estrella und Pankej ganz gut integriert haben. Sie sind gut eingearbeitet und seiner Wahrnehmung nach gut in seinem Team angekommen. Zwar hätte er erwartet, dass beide sich leichter tun, Deutsch zu lernen, aber im Team wird es immer einfacher, sich auf Englisch zu verständigen. So war das anfangs zwar nicht gedacht gewesen und er möchte weiterhin, dass auch Deutsch gesprochen wird. Daher wird er die individuellen Sprachkurse für beide weiter finanzieren.

Es erstaunt ihn, dass beide nach wie vor sehr zurückhaltend mit einer eigenen Meinung sind. Estrella sucht immer wieder das Gespräch mit ihm, formuliert aber sehr vorsichtig und erwartet offensichtlich, dass er sich noch mehr um sie kümmert. Dabei macht sie einen sehr guten Job und kann gut selbstständig arbeiten. Wenn er unzufrieden wäre, würde er ihr das auch sagen!

Mit Pankej ist er auch sehr zufrieden – zumindest was die Arbeit angeht! Was ihn stört, ist das Selbstlob und die klare Aussage, dass er bald eine deutliche Gehalterhöhung erwartet. Klares Feedback, wo er Verbesserungen sieht oder wie er sich noch weiterentwickeln möchte, kommt dagegen nicht. Achim Häberle ist recht unsicher, wie das Gespräch zum Ende der Probezeit verlaufen wird und wie er es vorbereiten und gestalten kann.

Die deutschen Kolleg*innen geben ihm die Rückmeldung, dass beide eine guten Job machen, sich langsam immer mehr einbringen können und einigermaßen integriert seien. Störend sei in der Kommunikation, dass alle nun so viel Englisch sprechen müssen. Hier erwarten sie, dass beide schneller Deutsch lernen. Und es sei komisch, dass beide so viel über private Themen reden und oft nach gemeinsamen Aktivitäten nach Feierabend oder am Wochenende fragten.

Was das alles kostet!

Tanja Schlüter findet, dass Estrella eine richtig gute Mitarbeiterin ist Sie ist selbstständig und scheint gut angekommen und integriert zu sein. Auf jeden Fall sind alle Formalitäten erledigt und sie hat nur noch wenig Kontakt mit ihr.

Mit Pankaj ist es dagegen nach wie vor schwierig. Er findet einfach keine Wohnung – sagt er! Vielleicht ist er einfach zu wählerisch? Meine Güte, er verdient sehr gut und kann sich ja wohl eine anständige Wohnung leisten! Sie muss ihre Miete doch auch zahlen! Jetzt will er Unterstützung von einem Relocation Service und die verlangen für ein „Sorglos-Paket“ gut und gerne 2.500,-- Euro! Aber sein Chef möchte das Thema Wohnung und ankommende Familie aus Indien endlich nicht mehr hören und hat sie gebeten, die Relocation Agentur zu beauftragen. Immerhin übernimmt er die Kosten aus seinem Budget.

Dann finanzieren sie auch schon die individuellen Sprachtrainings, die Reisekosten zur Einreise, nun auch die für die Familie von Pankej – da kommt doch einiges an Kosten zusammen, die bisher nie angefallen sind. Aber nach wie vor sind Stellen bei der Software für Business AG zu besetzten und Tanja bekommt Bewerbungen aus aller Herren Länder. Sie fragt sich, ob es nicht nötig sei, dass es künftig feste Budgets für die Einstellung von internationalen Mitarbeitenden bräuchte. Diese ständige Verhandlung von Pankej ist viel zu anstrengend!