Estrella Alonso stellt sich vor

Nicht in jedem Land sieht es auf wirtschaftlicher Ebene „rosig aus“. Beispielsweise tobt seit 2013 eine Wirtschaftskrise in Spanien, weshalb es für Estrella Alonso als studierte Ingenieurin schwierig ist, einen angemessenen Job zu finden. Doch im Juni 2021 trifft sie eine spannende und herausfordernde Entscheidung: Ein Job als Informatikerin in Deutschland. Auf diesem Weg werden wir Estrella Alonso begleiten und ihren interkulturellen Onboardings-Prozess genauer unter die Lupe nehmen. Freuen Sie sich auf Perspektivwechsel zwischen Estrella und ihren deutschen Kolleg*innen, die verschiedene Situationen dann doch anders wahrnehmen. Aber erstmal heißt es: „Bühne frei – für Estrella Alonso!“

Hallo,

ich heiße Estrella Alsono und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich einen Job zu finden, der meinem Studium als Ingenieurin, das ich als Jahrgangsbeste abgeschlossen habe, gerecht wird. Und ich bin überzeugt, dass es irgendwo ein Unternehmen geben muss, das ich mit meiner Expertise bereichern kann. Umso mehr freue ich mich, mich Ihnen heute vorstellen zu können.

Am 23. August 1995 wurde ich in Madrid geboren und bin das einzige Kind meiner Eltern. Meine Muttersprache ist Spanisch und meine Englischkenntnisse sind auch nicht allzu schlecht. Ich selbst sehe mich als einen lebensfrohen, optimistischen, engagierten und sportlichen Menschen, was auch mein großer spanischer Freundeskreis so bestätigen würde. Neben häufigen Treffen mit meinen Freunden, spiele ich gerne Gitarre, jogge, tanze regelmäßig und bin außerdem in einer privaten Theatergruppe aktiv. Seit meiner Schulzeit gebe ich außerdem Nachhilfe in Mathematik und Physik.

Nach meinem erfolgreich absolvierten Bachillerato, dem spanischen Abitur, mit dem Schwerpunkt Wissenschaften, nahm ich ein Ingenieursstudium an der Universidad Complutense de Madrid auf. Dort studierte ich Informatik und schloss die Uni im Jahr 2014 als Ingeniería Informática und Jahrgangsbeste ab.

Seit knapp 10 Jahren tobt in Spanien eine Wirtschaftskrise, die es mir extrem erschwert, einen angemessenen Job zu finden. Selbst meine Mutter, die als Sekretärin in Teilzeit gearbeitet hat, ist seit Mitte 2013 arbeitslos. Demnach ist mein Vater als Betriebsleiter bei einem Maschinenbauunternehmen der Einzige, der unsere gesamte Familie ernähren kann und muss.

Kurz nach meinem Studium habe ich mir erstmal einen Job als Kassiererin in einem Supermarkt gesucht und dort so lange gearbeitet, bis ich als Mathematik-Lehrerin an einer Privatschule eingestellt wurde. Im Jahr 2018 hatte ich einen ersten Lichtblick, denn ich habe einen Job als Programmiererin in einem britischen Software-Unternehmen bekommen. Auch wenn dieser weit unter meinen Qualifikationen lag, blieb ich stets optimistisch.

Viele meiner Freunde suchen immer wieder nach Jobs im europäischen Ausland. Zunächst habe ich dies immer bewundert. Ich empfand es als extrem mutig, ganz allein und weit weg von der Familie, in ein fremdes Land zu ziehen und dort zu arbeiten. Irgendwann wandelte sich diese Bewunderung immer mehr in Neid um. Verschiedene Studienkolleg*innen erzählten mir, wie gut sie in Deutschland verdienten und davon, wie groß die spanische Community dort sei.

Aus diesem Grund suche ich bereits seit einigen Wochen „unverbindlich“ nach einem Job in Deutschland. Ich möchte wie gesagt nichts lieber, als endlich in einem Informatikunternehmen tätig zu werden! Vor einer Woche habe ich mich sogar schon in einem Deutschkurs angemeldet und versuche auch nebenbei immer wieder ein wenig Deutsch zu lernen. Ich denke auch, dass ich mit Grundkenntnissen in Deutsch und meinen nicht allzu schlechten Englischkenntnissen gut durch- und im Unternehmen ankommen werde.

Ich bin mehr als gespannt, was die Zukunft mit sich bringen wird – und wer weiß, vielleicht beginne ich ganz bald schon ein neues Leben in Deutschland. Ich grüße Sie alle aus der Entfernung, Ihre Estrella Alonso