Haltung – Brust raus, Kopf hoch, was noch?

Wie kann ich meine Umwelt verändern, ohne andere zu verbiegen oder manipulativ zu sein? Wer die Möglichkeiten einer stabilen Haltung kennt, kann sich die eigene Welt ungeahnt frei gestalten. In unserer zweiten Podcastfolge spreche ich mit meiner Kollegin Elke über den Weg zur eigenen Haltung.

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Wie sieht Haltung aus?
Haltung ist ein abstrakter Begriff und im ersten Moment wenig greifbar. Deswegen haben Elke und ich ein paar Bilder dafür gefunden: Einerseits den Baum, stark und fest, meistens beweglich und immer aufrecht und lebendig. Andererseits das Männchen aus gestapelten Steinen, das selbstständig stehen bleiben muss, egal, was drumherum passiert. Auch der Gummiball, der immer wieder in seine alte Form zurückspringt, ist ein anschaulicher Vergleich. Unser Fazit dabei: In jedem Fall kommt es auf die ausgewogene Kombination aus Stabilität und Flexibilität an.
 
Standpunkte erkennen, um Haltung zu finden
Der Weg zur eigenen Haltung beginnt mit der bewussten Wahrnehmung anderer: Welche Sichtweisen gibt es in bestimmten Situationen? Durch welche Brille schaue ich, welche Brille hat mein Gegenüber auf?Dieser Abgleich hilft dabei, nicht direkt in den Konflikt-Modus zu fallen, sobald Meinungen und Ansichten auseinandergehen.

Werte als Maßeinheiten für Haltung
Werte helfen uns, Geschehnisse moralisch einzuordnen. Auch hier gilt: Nicht jeder Mensch hat dieselben Werte. In der Kindheit übernehmen wir sie aus der Umwelt, im Laufe des Lebens entwickeln wir sie immer weiter – mit jeder Erfahrung, die wir machen.

Haltung lässt sich lernen und weiterentwickeln
Durch Reflexion unserer eigenen Werte und das Interesse am anderen bilden wir unsere eigene Haltung. Der Schlüssel: Bereit zu sein, anderen zuzuhören und abweichende Standpunkte und Werte zu tolerieren. Wer das vorlebt, kann auch anderen ein Vorbild sein. Ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich kooperatives Verhalten für alle besser anfühlt, als dogmatische Befehle zu verteilen oder einseitige Kritik einzustecken. Das Hinterfragen der eigenen Werte und die Offenheit gegenüber Mitmenschen sind auch hier die Grundlagen. So ist Haltung nicht statisch, sondern hat die Chance, sich im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln.

Haltung und die Kunst des Stehenlassens
Eine entscheidende Fähigkeit ist das Stehenlassen von anderen Standpunkten. Ob privat oder beruflich – Es erfordert Ausdauer und Toleranz, andere Meinungen und Perspektiven zu akzeptieren, ohne sie gleich anzunehmen. Kurz gesagt liegt die Kunst der Haltung darin, die Sichtweisen und Werte anderer gelten zu lassen, ohne darüber in Konflikt zu kommen. Die Denkweise des Gegenübers versuchen zu verstehen. Und die eigene Perspektive nicht zu überhöhen, damit ein Konsens auf Augenhöhe entstehen kann.

Haltung macht den Unterschied
Einigkeit und Streit, Erfolg und Misserfolg – oft entscheiden feine Nuancen über den Ausgang von menschlichen Interaktionen. Mit der richtigen Haltung werden aus anfänglichen Gegenpolen aber schnell spannende Kontraste, die sich zweifelsfrei lohnen, genauer durchleuchtet zu werden.

Wenn Du dich weiter mit dem Thema Haltung auseinandersetzen möchtest, dann empfehlen wir unseren Podcast „Müller & Schulz – Der Podcast mit Haltung“ [Link: https://www.compass-international.de/compass-insights/podcast-mueller-schulz/]. Jeden Dienstag gibt es eine neue Folge frisch auf die Ohren!