Corona und Relocation – die Perspektive aus dem Büro

Corona hat fast alle unsere Abläufe durcheinander gewirbelt – vieles hat sich geändert oder musste angepasst werden. „Recherche“ ist eine neue Hauptaufgabe für die Relocation Koordinatoren geworden. Und Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation…

shutterstock.com | Adha Ghazali

Für uns alle im Büro ging es Mitte März los mit „Social Distancing“ und wir waren fast nur im Homeoffice. Mittlerweile ist Maskenpflicht angesagt und wir sehen uns wieder im Büro – wenn auch nur unregelmäßig. Meetings finden immer noch eher virtuell oder auch mal im Freien statt.

Als der Einreisestopp verhängt wurde, hofften wir, dass es nach ein, zwei Monaten wieder „normaler“ werden könnte. Allerdings mussten wir lernen, dass das internationale Ausmaß der Krise mit den sehr hohen Infektionszahlen unsere Arbeit völlig verändert – über eine unbestimmte Zeit hinweg.

Auf einmal war alles anders

In den ersten Wochen ging es hauptsächlich darum, ganz eng mit den Kunden zu kommunizieren, Mietverträge der Kunden, die nicht mehr einreisen konnten, zu stornieren, Zahlungen an die Vermieter zu veranlassen oder mit Vermietern zu verhandeln, die partout niemanden aus Verträgen entlassen wollten.

Corona sorgte auch dafür, dass wir eine ganz andere Beschäftigung hatten: Kunden konnten nicht in ihre Heimat zurückfliegen und brauchten Verlängerungen ihrer Aufenthaltserlaubnis, eine Zwischenunterkunft, da die Wohnung eigentlich schon gekündigt war oder – falls sie noch einen Rückflug buchen konnten – Grenzübertrittsbescheinigungen. Und all das bei geschlossenen Behörden. Hier waren unsere Kreativität und viel Kommunikation nach allen Seiten gefragt. Durchaus positiv war, dass die Behörden Dokumente per Post versandt haben – öfters auch mal direkt zu uns, sodass wir auch als Postboten unterwegs waren.

Das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Erste „Internationals“ reisen wieder ein – wie das geht und unter welchen Bedingungen, mit oder ohne Quarantäne, mit oder ohne Familie, sind nun die täglichen Fragestellungen. Aufwendig ist es auch, zu erklären, was Quarantäne tatsächlich bedeutet – nämlich 14 Tage zuhause zu bleiben – und nein, auch der so wichtige Behördentermin kann erst danach gemacht werden.

Leben und arbeiten in der Krise

Jetzt, nach über sechs Monaten, geht es um Lösungen für das Leben mit Corona. Wir müssen uns täglich updaten über die aktuellen Verordnungen, Reisebestimmungen und Quarantäne-Regelungen, um unsere Kunden informieren und unterstützen zu können. Leider gibt es nicht die eine Website, auf der alle relevanten Informationen auf einen Blick zu finden sind – da gibt es die Bundespolizei, die Innenministerien, das Auswärtige Amt, die Gesundheitsämter, die unterschiedlichen Bestimmungen der Bundesländer, das Robert-Koch-Institut – um mal nur einige zu nennen!

Finden doch persönliche Begegnungen mit den Kunden statt, werden Masken verteilt oder Termine aufgeteilt. So machen wir Wohnungsübergaben in zwei getrennten Terminen mit dem Vermieter und dem Mieter oder auch mal ganz in Vollmacht. Wohnungsbesichtigungen finden über Skype statt.

Sind Quarantäne oder ein Corona-Test notwendig, kommunizieren wir mit den Gesundheitsämtern. Und wenn es notwendig wird, erledigen wir die ersten Einkäufe für die Tage sofort nach der Einreise. Insgesamt ist viel mehr Kommunikation erforderlich als vor Corona – die Verunsicherung der „Internationals“ ist hoch und auch in den Personalabteilungen ist nicht immer klar, welche der vielen neuen Regelungen denn nun die aktuelle ist. Auch die Kolleg*innen fragen lieber einmal mehr im Büro nach als früher.

Aber ist durch Corona alles schlechter geworden? Keinesfalls! Homeoffice ist für uns eine durchaus positive Seite von Corona – schließlich ist es umweltfreundlicher von zuhause aus zu arbeiten. Darüber hinaus haben wir die eingesparte Fahrzeit für die Arbeit und Kunden zur Verfügung. Und wir haben alle viel, sehr viel dazu gelernt!

Sie möchten mehr über den Relocation-Alltag in Zeiten von Corona erfahren? In unserem nächsten Blog erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit der Consultants.

Jetzt drücken wir die Daumen, dass wir keine zweite Welle erleben!