Ramadan – Der Fastenmonat

Am 5. Mai beginnt der Fastenmonat Ramadan, welcher für Muslime weltweit eine besondere Bedeutung hat. Warum das so ist und welche Abläufe dem Fastenmonat zugrunde liegen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Jedes Jahr beginnt der neunte Monat »Ramadan« zehn Tage früher, da sich der islamische Kalender am Mond- bzw. Lunarkalender orientiert. Das Fasten beginnt bei Sonnenaufgang und endet bei Sonnenuntergang. Es verändert sich durch das jährliche »Wandern« des Ramadans in der Länge der Stunden, je nach Jahreszeit. Auf den Verzehr von Speisen und Flüssigkeit, das Rauchen oder den Geschlechtsverkehr wird in dieser Zeit verzichtet. Zum Abend wird das Fasten durch den Verzehr von Datteln in ungeraden Zahlen sowie Wasser oder Milch gebrochen. Es folgt das Abendgebet, das Fastenbrechen, »Iftar«, sowie das Nachtgebet und schließlich ein freiwilliges Gebet, welches nur anlässlich des Ramadans durchgeführt wird. Vor der Morgendämmerung kann Essen und Trinken, »Suhoor«, zu sich genommen werden bevor das das Frühgebet folgt.

Ab der Pubertät gilt das Fasten als verbindlich, wobei u.a. Kinder, Schwangere, menstruierende Frauen, Kranke, Stillende und Gläubige auf Reise verzichten dürfen. Ältere Menschen, welche aufgrund einer Krankheit nicht fasten können, müssen das Fasten bis spätestens zum nächsten Ramadan nachholen. Ersatzweise kann ein Betrag, »Fidjah«, für jeden nicht gefasteten Tag an Hilfsorganisationen entrichtet werden, danach berechnet, wieviel die Ernährung eines Tages kosten würde.

Der Ramadan soll einerseits die Verbindung zu Gott und die Disziplin stärken, den Fastenden zur Wertschätzung von Nahrung motivieren und Verbundenheit zu anderen Menschen schaffen, welche sich nur bedingt ernähren können. Andererseits soll der Ramadan dazu motivieren, sich als Mensch durch besonders positive Taten hervorzutun, etwa durch ein intensives Koranstudium, bedachte Wortwahl und freiwillige Spenden. Insbesondere die »Zakatul-Fitr« muss jeder für sich (und seine Familie) entrichten. Sie orientiert sich nach den Ausgaben, welche für eine eintägige Ernährung anfallen, das entspricht etwa 7-10 Euro. Dieser Betrag wird ebenfalls entweder an bedürftige Bekannte oder Hilfsorganisationen gespendet.

In einer der ungeraden Nächte der letzten 10 Tage des Ramadans soll der Koran erstmals herabgesandt worden sein. Da Gott in dieser Nacht den guten Taten besonders starke Bedeutung beimisst, wird im letzten Drittel des Monats viel gebetet und der Koran intensiv gelesen bzw. diese Zeit tagsüber und nachts in der Moschee verbracht (»I´tikaf«).

Nach 29 oder 30 Tagen endet der Ramadan mit Einbruch der Dunkelheit am letzten Tag, worauf das Fest des Fastenbrechens beginnt und drei Tage andauert. Am nächsten Morgen folgt dem Morgengebet das Festgebet, wozu alle Gläubigen aufgerufen werden. Eine zahlreiche Teilnahme ermöglichen große Flächen, wie Hallen oder Straßen vor den Moscheen. Nach den anschließend erfolgten Gratulationen werden Familie und Verwandte besucht sowie die Kinder beschenkt.

Über 1,5 Milliarden Muslime leben auf der Welt, davon etwa 90 Millionen in Ägypten. Am 20. Mai widmen wir uns daher in einem Artikel der Bestattungskultur des Landes. Sie möchten mehr über die arabischen Länder und Ihre Kultur erfahren? Dann melden Sie sich doch direkt für unser Seminar am 9. Juli an, unter: <LINK www.compass-international.de/veranstaltungen/detail/workshop/2019-07-09-pretzels-culturesarabischer-kulturraum-ueber-den-richtigen-umgang-mit-dem-orient/ _blank>https://www.compass-international.de/veranstaltungen/detail/workshop/2019-07-09-pretzels-culturesarabischer-kulturraum-ueber-den-richtigen-umgang-mit-dem-orient/</link>

Dr. El-Bastawisy und das compass-Team freuen sich auf Ihre Teilnahme!