Relocation in Zeiten von Corona – Ein Einblick in die Arbeit unserer Consultants

Wie auf viele andere Lebensbereiche auch, hat Corona einen großen Einfluss auf das Thema Relocation. Denn eines ist klar: Das Virus hat unseren Arbeitsalltag als Relocation Consultants stark verändert.

© shutterstock.com |rawf8

Geschlossene Grenzen erschweren die Arbeit

Auch nach einem halben Jahr mit dem Virus sind Grenzen noch geschlossen und die Reisefreiheit eingeschränkt. Das bedeutet für uns, dass viele der neuen internationalen Mitarbeiter, die zum Arbeiten nach Deutschland kommen sollten, nicht einreisen können.

Seit Juni wurden diese Bestimmungen zwar gelockert, aber letztlich ist die weltweite Lage fragil und durch lokale Ausbrüche können sich Situationen schnell ändern. Erschwerend kommen hier geschlossene Botschaften, ein gekürzter Flugplan und Quarantänebestimmungen bei der Einreise hinzu.

Wir müssen dadurch noch flexibler arbeiten als bisher schon: Ein- und Auszüge verschieben wir mehrmals, oft reisen dann auch Mitarbeiter quasi über Nacht aus, weil es kurzfristig ein Heimflug-Ticket gibt. Wir übernehmen dann im Namen der Mitarbeiter den Auszug aus der Wohnung, melden die Versorger ab und letztlich auch den Wohnsitz. Hierfür sind viele unserer Kunden sehr dankbar!

Social Distancing – Kommunikation auf Abstand

Relocation lebt zum größten Teil von persönlichen Kontakten und Begegnungen. Diese sind jedoch seit März nur eingeschränkt möglich. Wir führen vermehrt Welcome-Calls mit Hilfe einer Videokonferenz durch, statt den Mitarbeitenden bei Ankunft zu einem Briefing zu treffen. Ein- und Auszüge finden teilweise ohne Vermieter statt, wenn diese zur Risikogruppe gehören oder den Kontakt nicht wünschen. Dann begeben wir Consultants uns auf die Suche nach Stromzählern, Mülltonnen, etc. und erklären dem internationalen Mitarbeitenden mit Mindestabstand und Maske die Feinheiten der deutschen Mülltrennung…

Zuletzt haben wir auch Hausbesichtigungen virtuell durchgeführt. So konnte ein Mitarbeiter aus den USA gleich nach Ankunft sein gemietetes Haus beziehen, ohne Zwischenstopp im Hotel mit Kindern und Haustieren.

Traurig ist es immer, wenn wir Mitarbeitende, die wir drei oder vier Jahre betreut haben, nur aus der Ferne verabschieden können, statt eines Händedrucks nur ein Winken…

Viele Behörden hatten von Mitte März bis Mitte Juni komplett geschlossen. Hier gelang es uns teilweise, unsere Anliegen via E-Mail zu erledigen, manchmal auch am Telefon. Seit der schrittweisen Öffnung der lokalen Behörden müssen wir jeden Einzelfall prüfen und erfragen, ob und wie ein persönlicher Besuch z. B. für eine Anmeldung, möglich oder nötig ist.

Viele Behörden sind jetzt oft Wochen im Voraus ausgebucht, da mit Abstandsregeln und einer kleineren Kundenzahl gearbeitet wird. Dies verlangsamt viele unserer Prozesse und strapaziert oft die Geduld unsere Kunden. Und: Es gibt keine einheitlichen Regelungen der Behörden – jede Stadt, jede Region hat eigene Regeln – das heißt für uns nachfragen, und das am besten bei jedem Fall – denn aktuell erleben wir, dass sich Öffnungszeiten oder sonstige Beschränkungen quasi über Nacht verändern.

Wir hoffen natürlich auf eine weiterhin stabile Lage während der kommenden Monate, sodass einige unserer Expats wie geplant im Herbst und Winter nach Deutschland kommen können. Von Normalität kann dann auch noch keine Rede sein, eher von einer „neuen Normalität“.