Wie ist es um Diversity und Vielfalt in Ihrem Unternehmen bestellt?
Vor einigen Tagen fiel mir ein Artikel der US-amerikanischen Human Ressource Spezialistin Meredith Wholley in die Hände. Sie hat mehrere aktuelle Untersuchungen und Statistiken ausgewertet, wie die Einstellungen von Führungskräften zum Thema Diversity aussehen.
Natürlich gibt es einen Unterschied, wie das Thema in den USA, in Europa und in Deutschland angegangen wird. Dennoch bin ich überzeugt, dass einige Einstellungen kein „kulturelles Thema“ sind, sondern sich übertragen lassen – auch weil diese sich mit meinen eigenen Erfahrungen und deutschen Studien decken.
ZDF – Zahlen, Daten, Fakten
Hier gleich mal ein paar deutsche Zahlen zum Einstieg:
Nur ein Viertel der deutschen Unternehmen haben eine Diversity-Richtlinie.
2017 haben die Autoren der Cranet-Studie, die unter der Leitung von Professor Rüdiger Kabst (Universität Paderborn) Daten aus 40 Ländern zusammengetragen hat und als weltweit größte empirische Studie zum Personalmanagement gilt, den Aspekt „Vorhandensein einer Diversity-Richtlinie“ genauer beleuchtet.
Gerade mal 46% aller weltweit befragten Unternehmen verfügen über eine schriftlich fixierte Diversity-Richtlinie. Gleichzeitig heißt das nicht, dass diese Unternehmen konkrete Maßnahmen umsetzen, sondern eine Richtlinie in erster Linie eine Verpflichtung gegenüber den Stakeholdern ist. In Deutschland sind es dann nur noch 25%!
Wobei weniger die Richtlinie das entscheidende sein sollte, sondern konkrete Maßnahmen, die sich in einer Diversity-Strategie wiederfinden. Was hält aber Unternehmen, Organisationen und Führungskräfte ab, sich deutlich mehr für Diversity zu engagieren?
Hier kommen jetzt die Zahlen von Meredith Wholley ins Spiel. 41% der Manager oder Führungskräfte sagen, andere Themen haben Priorität und müssen „vorher“ umgesetzt sein.
67% der Mitarbeitenden finden jedoch, dass sich ihr Unternehmen verstärkt dem Thema Diversity annehmen sollte, sei es in den Bereichen Gleichberechtigung, gleichwertige Bezahlung von Männern und Frauen, verstärkte Einstellung von Migrant*innen und internationalen Mitarbeitenden oder allgemeiner Förderung der kulturellen Vielfalt.
Diversity belebt Lösungsorientierung und Kreativität
Denn: Teams, die multikulturell besetzt sind, erbringen deutlich bessere Problemlösungen und arbeiten sehr viel kreativer – das kann schon mal bis zu 35% schnellere Ergebnisse bedeuten.
Oder: Vertriebsteams, in denen Männer und Frauen gleichwertig entlohnt werden, erwirtschaften bis zu 40% mehr Umsatz – unter anderem, weil der „Kampf“ um „wer ist im Team der/die Bessere“ entfällt und weil Kunden von Männern und Frauen unterschiedlich adressiert werden.
Schon mal an ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren gedacht? Das könnte den Frauenanteil oder den Anteil von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund deutlich erhöhen, da diese Bewerber*innen dann die Chance bekommen, im Interview zu überzeugen. Denn: eine subjektive Auswahl gibt es nicht – hier kommen immer Stereotype mit ins Spiel – Stichwort: Unconscious Bias!
Vorsicht: Unconscious Bias
Bias (Voreingenommenheit) beschreibt kognitive Verzerrungen, das können also Stereotype sein, die wir alle unbewusst haben und die unsere Wahrnehmung und Beurteilung beeinflussen. Um diesen Unconscious Bias (unbewusste Voreingenommenheit) zu begegnen bzw. uns diese bewusst zu machen, kann ein Anti-Bias-Training vor allem für die Recruiter ein erster Anfang sein, denn in einem solchen Training geht es genau darum, sich mit den eigenen Stereotypen, der eigenen Rolle und den eigenen Privilegien auseinanderzusetzen.
Und das wiederrum kann ein Einstieg in das Thema Diversity sein!
Wann dürfen wir mit Ihnen einen ersten Workshop zum Thema Anti-Bias durchführen? Sprechen Sie uns an unter +49 0 71128 47 09 – 0 oder schreiben Sie eine E-Mail an <LINK info@compass-international.de>info@compass-international.de</link>.