Sprachqualifizierung für beide Seiten „Gobal English“ reicht nicht aus!

Sprache ist DER Schlüssel zu einer jeden Kultur. Mit der Sprache wird neben den reinen Worten das jeweilige Kommunikationsmuster erlernt. Sprich: wie direkt oder indirekt kommunizieren wir, machen wir Pausen beim Sprechen, ist Schweigen ein Mittel der Kommunikation oder verändern wir unseren Sprachstil, je nachdem, mit wem wir kommunizieren. So verbessert die Sprachqualifikation zusätzlich die interkulturelle Kompetenz. Je internationaler die Mitarbeiterstruktur eines Unternehmens wird, desto mehr stellt sich die Frage, in welcher Sprache im Unternehmen kommuniziert wird und wie die Sprachqualifikation aller Mitarbeitenden sind.

Gehen Sie Sprachbarrieren aktiv an

Viele der internationalen Fachkräfte gehen davon aus, dass in deutschen Unternehmen überwiegend auf Englisch kommuniziert wird und auch, dass sie im Alltag ohne besondere Deutschkenntnisse auskommen. Allerdings ist Deutsch in vielen Unternehmen (noch) die Unternehmenssprache. Zum einen, weil die Mehrheit der Mitarbeitenden Deutsch spricht und / oder die Kund*innen dieses erwarten. Kommen nun verstärkt internationale Kolleg*innen in die Teams, steigt die Notwendigkeit, eine gemeinsame Sprache zu finden. Viele sehen es als Selbstverständlichkeit, dass in der ersten Zeit mit den neuen Kolleg*innen Englisch gesprochen wird und gleichzeitig wird oft stillschweigend erwartet, dass diese auch rasch Deutsch lernen. Daher ist es wichtig, dass das Thema Sprache sowohl mit den bestehenden Mitarbeitenden als auch mit den „Internationals“ geklärt wird.

 

Wenn Sprachunterschiede nicht als Chance verstanden werden

In interkulturellen Workshops höre ich oft von den deutschen Mitarbeitenden, dass sie es als sehr anstrengend empfinden, immer mehr in Englisch kommunizieren zu müssen. Und dass es sie ärgert, dass dies als Selbstverständlichkeit betrachtet wird. Fragt man die Internationals, kommt eher die Antwort, dass es gut geht mit Englisch, Deutsch sei so schwer zu erlernen und es sei quasi nicht notwendig, denn es klappt auch im privaten Kontext sehr gut auf Englisch. Da prallen teilweise zwei Welten aufeinander. Beiden Seiten ist oft nicht bewusst, dass wir unterschiedliche Kommunikationsmuster haben. Wir Deutsche kommunizieren sehr direkt, benennen Sachverhalte explizit, direkt, klar und eindeutig Diese Kommunikation ist sehr linear-kausal. Während bei der indirekten Kommunikation die nonverbale Kommunikation eine größere Rolle spielt und eindeutige, klare Aussagen eher vermieden werden. Dieses zirkuläre, vernetzte Kommunikationsmuster findet man in den asiatischen, arabischen und lateinamerikanischen Ländern, aber auch in abgeschwächter Form in Frankreich oder Großbritannien. Diese sehr unterschiedlichen Kommunikationsmuster behalten wir auch bei, wenn wir nicht in der Muttersprache kommunizieren, sondern in „Global English“ als Lingua Franca. Und somit sind Missverständnisse vorprogrammiert, denn: „die Worte hör‘ ich wohl …, aber die Botschaft habe ich nicht richtig verstanden.“

 

Und dabei kann es richtig Spaß machen

Somit ist eine bilaterale Sprachqualifikation eine optimale Lösung. Die deutschen Kollegen erhalten die Möglichkeit, ihr Englisch zu verbessern, die Internationals bekommen zielgerichtete Sprachtrainings in Deutsch, die im besten Fall auch die Familie miteinbeziehen. Und es kann Sinn machen, die deutschen Mitarbeitenden in „einfacher Sprache“ zu qualifizieren, denn damit verstehen diese auch, warum Deutsch recht schwer zu lernen ist.

Mehr dazu gibt es bei unserem <LINK www.compass-international.de/come-here-stay-die-workshop-reihe-rund-um-interkulturelles-onboarding/ _blank>Workshop am 10. Mai 2022</link> mit unserem <LINK www.vivat-lingua.de/de/ _blank>Kooperationspartner Vivat Lingua!</link> aus Tübingen.