Wir wollen doch einfach nur zusammen sein
Mittlerweile sind wir bei der Einarbeitungsphase angekommen. Diese beginnt am ersten Arbeitstag und zieht sich über die ersten sechs Monate hin. In diesen Monaten entsteht Unsicherheit bei den neuen Mitarbeitenden, da sie bestrebt sind, die Probezeit gut zu absolvieren. Das Umfeld ist noch immer neu und stellt sie täglich vor andere Herausforderungen. Viele ungeschriebene Regeln in der Organisation sind noch unbekannt, es kommt zu sprachlichen und / oder interkulturellen Missverständnissen, im schlimmsten Fall treten Konflikte auf und die gegenseitigen Erwartungen stehen auf dem Prüfstand.
Ein Schlüsselbegriff – Transparenz
In dieser Phase ist Transparenz gefragt – und zwar auf beiden Seiten! Mailin muss wissen, dass sie Fragen stellen darf und sie muss wissen, was die Anforderungen an sie in den ersten Monaten sind: Wie sieht konkret ihre Rolle aus? Welche Leistung wird erwartet, auch im Hinblick auf ihre Sprachkompetenz? Wer steht ihr beratend zur Seite? Wann finden mit wem Feedbackgespräche statt? Wie wird mit Konflikten und Missverständnissen umgegangen?
Über diese (und sicher noch einer Reihe anderer Themen) muss auf beiden Seiten Klarheit herrschen, denn sonst bauen sich Frustration und Enttäuschung auf, die im schlechtesten Fall zu einer Kündigung führen.
Neutrale Unterstützung durch den Mentor, die Mentorin
Im vorigen Blogartikel haben wir schon mal kurz das Stichwort „Mentoren“ erwähnt. Diese sind aus unserer Sicht ein ganz entscheidender Baustein im Handwerkskasten des Onboarding.
Bauen Sie, sobald Sie anfangen, international zu rekrutieren, einen Mentor*innen-Pool auf. Dies sind erfahrene Mitarbeitende, die interkulturell geschult sind, die im besten Fall eigene internationale Erfahrungen mitbringen, die das Unternehmen „in- und auswendig“ kennen und gut vernetzt sind. Sie werden zu neutralen Ansprechpartner*innen für die Internationals und können Brücken zu den Führungskräften, dem Personalbereich und Kolleg*innen bauen. Und auch mal mit einem Vermieter telefonieren, falls es nötig sein sollte.
Interkulturelle Kompetenz aufbauen
Die Integrationsphase bietet sich an, um ein interkulturelles Training für die Internationals einzuführen. Sie sind nun schon ein paar Wochen oder Monate im Land, haben eigene (private und berufliche) Erfahrungen gemacht und sicher eine Menge Fragen zu „unseren“ Verhaltensweisen. Wenn Sie ein interkulturelles Training planen, vergessen Sie die Partner*innen Ihrer Mitarbeitenden nicht! Und steigen Sie nicht gleich mit einem gemeinsamen Training mit den deutschen Kolleg*innen ein, sondern lassen jeder Seite in einem eigenen Training die Möglichkeit, „über die Anderen“ zu reden und erst in einem zweiten Schritt „miteinander zu reden“.
Interkulturelle Kompetenz ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und das Ausschöpfen des gesamten Potentials Ihrer neuen (und „alten“) Mitarbeitenden zentral.
Und wenn der Kulturschock kommt?
Dann ist es gut, dass allen Beteiligten dieses Phänomen bekannt ist und sie wissen, wie damit umzugehen ist. Und es erleidet nicht jeder, der ins Ausland geht, einen Kulturschock und nicht jeder, der betroffen ist, hat die gleichen Probleme. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Internationals und die Familien ernst nehmen und Hilfe anbieten können. Mehr zum Thema können Sie auf unserer Website unter den <LINK www.compass-international.de/sie-haben-noch-fragen/ _blank>FAQ’s</link> nachlesen.
Die spannende Diskussion um die Sprachkompetenz
Man kann in Deutschland mittlerweile ganz gut zurechtkommen, wenn man Englisch spricht und auch in vielen Unternehmen wird heftig darüber diskutiert, ob nun alle Internationals Deutsch können müssen oder sich auch die Unternehmenssprache wandelt und das Unternehmen quasi zweisprachig wird.
Unsere Meinung dazu: Unterstützen Sie aktiv beim Erwerb von Deutschkenntnissen und zwar nicht nur die Mitarbeitenden sondern auch die Familien. Gelungene Integration (im beruflichen und privaten, sozialen Kontext) ist maßgeblich abhängig von der Sprachkompetenz!
Der nächste Blog wird sich die Integrationsphase genauer anschauen und sich näher mit dem Thema Willkommens- und Bleibekultur beschäftigen.